„Ich habe innerlich gekündigt“ – die neue Modefloskel aus der Arbeitswelt. Gemeint ist damit der mentale Jobausstieg vieler Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die in ihrer derzeitigen Tätigkeit unzufrieden sind. Laut einer Studie betrifft das in Deutschland gar nicht wenige Angestellte. Mensch wie Unternehmen leben in einer Zweckbeziehung, die beiden nicht mehr guttut, aber häufig aus Bequemlichkeit nicht beendet wird. In diesem Beitrag erfährst du, wie du die ersten Anzeichen einer inneren Kündigung erkennst, was du dagegen tun kannst und wann es wirklich Zeit ist, zu gehen.
Innerlich gekündigt – der mentale Jobausstieg
Eine innere Kündigung passiert nicht von heute auf morgen. Diese kündigt sich langsam an und manifestiert sich über Wochen und Monate. Schleichend ziehst du dich aus der beruflichen Tätigkeit zurück und gehst nur noch Minimalroutinen nach. Du verfällst in eine passive Opferhaltung und lässt den Berufsalltag über dich ergehen.
Habe ich innerlich gekündigt?
Wenn du dich selbst fragst, ob du bereits die innere Kündigung abgeschickt hast, ist es gut zu überprüfen, wie deine Einstellung zur aktuellen Tätigkeit ist. Bist du ständig unmotiviert, schlecht gelaunt, wenn du zur Arbeit fährst und würdest eigentlich am liebsten unbegründet in den Krankenstand gehen? Dies sind meist starke Indizien, dass du beruflich unzufrieden bist. Wichtig ist, dass du feststellst, ob Anzeichen wie Demotivation, Widerwillen und Unzufriedenheit nicht aus einem anderen Mangel, der mit der Arbeitsstelle per se nichts zu tun hat, herrühren.
Deshalb kündigen viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen innerlich
Die häufigste Ursache, warum Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen innerlich kündigen, ist tatsächlich auf einen schlechten Führungsstil zurückzuführen. Führungskräfte setzen ihre Führungsprivilegien leider nicht richtig ein und demotivieren ihre Angestellten dadurch. Überwiegend fehlt Wertschätzung, die im beruflichen Kontext von enormer Bedeutung ist, wenn man sein Team zu grandiosen Leistungen anspornen möchte. Das erklärt auch, warum laut einer Gall-up-Studie lediglich 15 % der deutschen Beschäftigten eine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber haben. Diese Tatsache ist für Unternehmen nicht gerade optimal. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die innerlich gekündigt haben, kosten viel Geld, erbringen am Ende aber kaum Leistung.
Weitere Gründe für eine innere Kündigung können sein:
- Perspektivlosigkeit (keine Aufstiegschancen)
- Hoher Leistungsdruck
- Ungerechte Bezahlung
- Mieses Arbeitsklima
- Wenig Freiheiten und Entscheidungsmöglichkeiten
Phasen der inneren Kündigung
Innere Kündigungen entstehen über einen langen Zeitraum hinweg. Man durchläuft verschiedene Stationen, bis man endgültig das Handtuch wirft. Interessanterweise setzt die innere Kündigung häufig da an, wo es laut den sieben Phasen eines Arbeitsverhältnisses meist intuitiv Zeit wäre, neue Wege zu beschreiten. Doch nicht immer ergibt sich der mentale Jobausstieg organisch, manchmal tritt er viel zu früh ein. Dann ist es Zeit, sich Gedanken zu machen, in welcher Phase der inneren Kündigung du feststeckst und was du aktiv dagegen tun kannst, damit du nicht in einer unglücklichen Opferrolle stecken bleibst.
- Jobfrust: Die Unzufriedenheit an der derzeitigen Arbeitsstelle wird immer größer. Dies passiert oft durch Misserfolge, schlechtes Führungsverhalten, Karrierestillstand etc. Du gehst nur noch widerwillig zur Arbeit.
- Leistungsniveau sinkt ab: Mit der Zeit wird nur noch Dienst nach Vorschrift gemacht. Die Eigeninitiative lässt nach. Hier beginnt die eigentliche innere Kündigung.
- Resignation: Die Gleichgültigkeit wird immer größer. Es ist dir nicht mehr wichtig, wie es um das Unternehmen bestellt ist.
- Demotivation: Passiv aggressiver Protest – man ist oft im Krankenstand, macht keine Überstunden mehr. In dieser Phase neigt man dazu, auch andere Kollegen und Kolleginneninnen runterzuziehen.
- Am Ende steht nur noch die Kündigung oder der Jobwechsel. Man hat die Nase voll und ist nicht mehr bereit, an der Arbeitsstelle festzuhalten. Bis dahin vergeht aber häufig viel Zeit, in der beide Seiten in einer nicht zufriedenstellenden Situation ausharren.
Was kann man tun, wenn man vom mentalen Jobausstieg betroffen ist?
Hast du innerlich bereits gekündigt, gibt es nicht viele Wege, die du einschlagen kannst. Entweder veränderst du durch Gesprächsbereitschaft etwas an der Situation in deinem derzeitigen Unternehmen oder du musst an anderer Stelle dein Glück versuchen.
Mitarbeitergespräch
Führen äußere Umstände, wie Perspektivlosigkeit, ungute Kollegen und Kolleginnen, ungerechte Bezahlung oder Ähnliches, zur Unzufriedenheit, können diese Faktoren meist durch ein ehrliches Mitarbeitergespräch ausgeräumt werden. Störende Punkte sollten offen dargelegt und Lösungswünsche vorgebracht werden. Hier kann sich nur etwas ändern, wenn man aktiv einen Schritt auf seine Vorgesetzten zu macht.
Jobwechsel
Häufig gefällt den Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ihr derzeitiges Jobprofil, nur äußere Umstände, wie Führungskräfte, Auslastung etc. machen die aktuelle Position wenig erträglich. Bleibt für dich nur noch der Ausweg, deine Jobstelle zu verlassen, dann kannst du es mit einem Jobwechsel probieren. Mit der App von JobSwop.io geht das z. B. sehr einfach: Du suchst nach offenen Stellen oder Personen mit ähnlichen Jobstellen, die ebenfalls zu einem Jobwechsel bereit sind. Im Idealfall könnt ihr recht bald die Positionen tauschen und eine neue Arbeit antreten, ohne lange auf Arbeitssuche zu gehen.
Berufliche Auszeit
Womöglich ist aber auch eine berufliche Auszeit genau das Richtige, in der du eine Neuorientierung wagen und überprüfen kannst, wohin deine berufliche Laufbahn zukünftig gehen soll. Vielleicht hat die Demotivation gar nichts mit der Jobstelle an sich zu tun, sondern fußt auf dem Grund, dass du einfach eine Veränderung möchtest – einen Branchenwechsel, eine neue Spezialisierung, … Nimm dir Zeit, um herauszufinden, was du wirklich möchtest.
Wer innerlich gekündigt hat, muss eine Veränderung einläuten. Sei es durch eine richtige Kündigung, Neuorientierung, einem Gespräch mit dem/der Vorgesetzten oder einem effizienten Jobwechsel. Denn wer zu lange in einer nicht zufriedenstellenden Arbeitssituation ausharrt, wird auf Dauer unglücklich. Warte also nicht zu lange mit der Veränderung!
Absolut richtig… Kann nun dank der Zeilen einiges besser Verstehen.
Stimmt…